Poststreik: An Streiktag zwei liegen erneut Hunderttausende Briefe in MV

Wieder blieb in vielen Haushalten in MV am Freitag der Postkasten leer. Auch Pakete wurden in zwölf Städten nicht ausgeliefert. Zusteller waren den zweiten Tag im Warnstreik. Und er ist nicht zu Ende.

Der Warnstreik bei der Post hat auch heute für leere Briefkästen in vielen Regionen Mecklenburg-Vorpommerns gesorgt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi blieben in zwölf Städten des Landes von Schwerin über Rostock und Waren bis Zinnowitz und Wolgast etwa 700.000 Briefe und 35.000 Pakete liegen. 

Rund 350 Zusteller haben sich demnach am Ausstand beteiligt. Am Samstag sollen dieselben Städte erneut vom Warnstreik bei der Post betroffen sein, wie ein Verdi-Sprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Am Donnerstag waren nach seinen Worten bereits in zwölf kleineren Städten wie Ludwigslust oder Bergen auf Rügen die Zustellstützpunkte bestreikt worden. Rund 460.000 Briefe und 25.000 Pakete seien nicht ausgetragen worden. Während die Briefzustellung schnell nachgeholt werden könne, dauere es bei Paketen einige Tage, bis sich alles wieder normalisiert, so der Verdi-Sprecher. „In ein Zustellauto passen nur rund 200 Pakete rein.“

Mit dem Ausstand will Verdi im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen, damit er einer deutlich höheren Bezahlung zustimmt. „Es wird vom Postvorstand am kommenden Montag ein verbessertes und einigungsfähiges Angebot nach insgesamt elf Streiktagen erwartet“, sagte Lars-Uwe Rieck, Verdi-Landesbezirksfachbereichsleiter Postdienste, Speditionen und Logistik in Nord/Hamburg. „Den Postlern ist es sehr ernst. Kommt keine Einigung zustande, wird der Konflikt deutlich größer und spürbarer werden.“

Eckpunkte des Tarifstreits

Verdi fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem nur zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für etwa 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.

Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi immer wieder zu Warnstreiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen.

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