Streit um mehr Geld: Verdi bestreikt bis Samstag Paketzentren im Norden

Briefe und Pakete könnten im Norden in diesen Tagen ein bisschen länger unterwegs sein. Denn die Gewerkschaft hat die Beschäftigten zum Warnstreik aufgerufen und der geht länger.

Wer auf wichtige Briefe oder Pakete wartet, könnte im Norden das Nachsehen haben: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erneut zu Warnstreiks aufgerufen. Die Aktionen sind nicht flächendeckend geplant, wie Verdi mitteilte. So werde beispielsweise die reine Briefzustellung im Hamburger Stadtgebiet mit Blick auf die Bürgerschaftswahl am Sonntag nicht bestreikt. Pakete bleiben aber auch in der Hansestadt liegen.

1,9 Millionen Briefe bleiben im Norden liegen

Die Arbeitsniederlegungen im Norden sind für Freitag und Samstag geplant. „Rund 1.300 Beschäftigte werden in Summe circa 1,9 Millionen Briefsendungen und 150.000 Pakete unbearbeitet lassen“, hieß es weiter. 

Mit dem Ausstand will Verdi im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen, damit er einer deutlich höheren Bezahlung zustimmt. „Es wird vom Postvorstand am kommenden Montag ein verbessertes und einigungsfähiges Angebot nach insgesamt elf Streiktagen erwartet“, sagte Lars-Uwe Rieck, Landesbezirksfachbereichsleiter Postdienste, Speditionen und Logistik in Nord/Hamburg, der Mitteilung zufolge. „Den Postlern ist es sehr ernst. Kommt keine Einigung zustande, wird der Konflikt deutlich größer und spürbarer werden.“

Eckpunkte des Tarifstreits

Verdi fordert sieben Prozent höhere Entgelte in einem nur zwölf Monate laufenden Tarifvertrag, der für etwa 170.000 Briefträger, Paketboten und andere Logistik-Mitarbeiter gelten würde. Die Post, die zu DHL gehört, bietet in einem 27 Monate laufenden Vertrag eine Anhebung um zunächst 1,8 Prozent und später um weitere 2,0 Prozent.

Schon in den vergangenen Wochen hatte Verdi immer wieder zu Warnstreiks in den unterschiedlichen Bereichen aufgerufen, ob im Paket- oder Briefbereich. Das führte mancherorts zu deutlichen Verspätungen bei der Zustellung von Sendungen.

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