Jens Lehmann wird zum Stammgast der Münchner Justiz – wenn er denn zu Gerichtsterminen auftaucht. Das war am Montag nicht so. Die Richterin nimmt es mit Humor – auf Lehmanns Kosten.
Während seiner Zeit als Torhüter beim Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart war Jens Lehmann häufiger mal mit dem Hubschrauber von seinem Zuhause am Starnberger See in Bayern in die baden-württembergische Hauptstadt geflogen. Das nutzte eine Richterin des Münchner Amtsgerichts am Montag für eine kleine Spitze gegen ihn.
„Er hätte ja ein Taxi oder einen Hubschrauber nehmen können“, sagte sie. Der Grund: Lehmann war unentschuldigt einer Verhandlung ferngeblieben, die eigentlich am Montag hätte stattfinden sollen. So berichtet es die „Bild“. Mit dem Taxi spielte die Juristin auf Lehmanns schwieriges Verhältnis mit Automobilen an.
Denn in dem Prozess ging es um einen Fall aus dem vergangenen Jahr. Im Juni stoppte ihn die Polizei, nachdem sie ihn dabei ertappt hatte, wie er während der Fahrt in einem Auto eines Carsharing-Anbieters sein Handy bediente. 100 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg hätte das für Lehmann bedeutet – eigentlich eine Lappalie. Doch er und sein Anwalt legten dagegen Berufung ein. Weil beide den Gerichtstermin am Montag aber verpassten, verwarf das Gericht den Einspruch.
Jens Lehmann verpasst Gerichtstermin in München
Doch die Münchner Justiz muss nicht lange warten, ehe sie es wieder mit Jens Lehmann zu tun bekommt. Am 3. April steht er abermals vor dem Amtsgericht. Dann geht es um eine Trunkenheitsfahrt nach dem Oktoberfest im vergangenen Jahr. Auch damals hatte ihn die Polizei angehalten, während er gerade am Steuer eines Autos saß.
Ein Alkoholtest ergab, dass Lehmann nicht mehr hätte Auto fahren dürfen. Die Staatsanwaltschaft München I hat beim Amtsgericht daraufhin eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen wegen fahrlässiger Trunkenheit im Verkehr beantragt.
Seinen Führerschein hätte Lehmann auch abgeben müssen. Doch wieder legten er und sein Anwalt Einspruch ein. Warum, das ist nicht bekannt.
Jens Lehmann wird dadurch so etwas wie ein Dauergast vor Gericht. Vor rund einem halben Jahr hatte er eine saftige Geldstrafe aufgebrummt bekommen, weil er mit einer Kettensäge die Garage eines Nachbarn beschädigt hatte.
Mit Informationen der Nachrichtenagentur DPA.