Zum Prozessauftakt: Antisemitismusbeauftragter: Lage an Hochschulen ist bitter

Berliner Universitäten machen nach Einschätzung des Ansprechpartners zu Antisemitismus nicht genug gegen Judenhass. Aber auch an die Berlinerinnen und Berliner richtet er einen Appell.

Jüdische Studierende sind nach Einschätzung des Berliner Ansprechpartners zu Antisemitismus, Samuel Salzborn, immer wieder mit Judenhass an Hochschulen konfrontiert. Die Situation sei „bitter und übel an den Hochschulen“, sagte Salzborn im RBB-Inforadio. „Antisemitismus ist nach wie vor festgesetzt.“ 

Die Universitäten gehen damit nach Salzborns Einschätzung nicht angemessen um. Eineinhalb Jahre nach dem Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gebe es immer noch einen großen Grundfehler – „nämlich nicht zu begreifen: Es geht hier nicht um den Nahostkonflikt. (…) Es geht um Judenhass.“ 

Salzborn äußerte sich vor dem Hintergrund des Prozessauftakts zur Attacke auf den jüdischen Studenten Lahav Shapira vor mehr als einem Jahr. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 24-Jährigen mutmaßlichen Täter gefährliche Körperverletzung vor und geht davon aus, dass antisemitische Motive der Grund für die Tat waren.

Salzborn: Bei Antisemitismus sind Berliner noch zu leise

Der Ansprechpartner zu Antisemitismus forderte, dass Berliner sich grundsätzlich stärker gegen Antisemitismus positionieren. „Berlin steht zum Glück immer wieder auf gegen Rechtsextremismus. Aber wenn es um Antisemitismus geht, sind unsere Berlinerinnen und Berliner mir manchmal noch etwas zu leise.“ 

Salzborn begrüßte, dass Shapira vor dem Berliner Verwaltungsgericht zudem gegen die FU vorgeht. Der Student wirft der Universität vor, nicht genug gegen antisemitische Diskriminierung unternommen zu haben. „Wir haben als Land unsere Hochschulen verpflichtet, gegen Antisemitismus vorzugehen“, sagte Salzorn. „Insofern halte ich es für absolut richtig, das jetzt auch mal gerichtlich klären zu lassen, was das heißt.“

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