Krankenhäuser in Not: Enttäuschung in Hennigsdorf: Klinik-Aus beschlossen

Die Krankenhausreform trifft die Region. Hennigsdorf verliert in einigen Jahren seine Klinik. Unklar ist, wie es mit den angeschlagenen Krankenhäusern in Prenzlau und Angermünde weitergeht.

Der Bürgermeister von Hennigsdorf, Thomas Günther (SPD), hat den Kreistags-Beschluss für eine Schließung des Krankenhauses in der Stadt mit großer Enttäuschung aufgenommen. „Die Entscheidung ist ein harter Schlag für Hennigsdorf“, sagte er laut einer Mitteilung. 

Der Landrat von Overhavel, Alexander Tönnies (SPD), hält den Schritt angesichts der Krankenhausreform für unerlässlich. Er sagte auch: „Innerhalb von 15 Fahrminuten liegen fünf weitere Krankenhäuser.“ Zudem werde kein Personal abgebaut. Hennigsdorf liegt nicht allzuweit von Berlin entfernt.

Kreistags-Mehrheit für Krankenhaus-Aus in Hennigsdorf

Am Mittwoch entschied die Mehrheit im Kreistag, dass die stationäre Krankenhaus-Versorgung in Hennigsdorf mit bisher rund 450 Betten dort perspektivisch aufgegeben und nach Oranienburg verlegt werden soll. Landrat Tönnies sagte, dies werde in fünf bis sieben Jahren umgesetzt. Zudem bleibe eine leistungsfähige ambulante Versorgung in der Stadt erhalten.

Der Hennigsdorfer Bürgermeister sagte nach dem Kreistags-Beschluss dagegen: „Das ist eine herbe Enttäuschung für eine ganze Region.“ Er werde sich jetzt dafür einsetzen, dass so viel medizinische Versorgung wie möglich in Hennigsdorf bleiben werde.

Landrat sieht Entscheidung als Folge der Krankenhausreform 

Nach dem Gesetz für die Krankenhausreform müssen die Kliniken in Deutschland bestimmte Kriterien und Qualitätsanforderungen erfüllen. Landrat Tönnies sagte: „Die Krankenhauslandschaft muss umgestaltet werden.“ Mit dem vorhandenen Personal ließen sich die vorgeschriebenen Kriterien nicht an allen Standorten erfüllen. Künftig gebe es mehr Fachkompetenz unter einem Dach. 

Die Oberhavel Kliniken GmbH mit Standorten in Oranienburg, Hennigsdorf und Gransee schreibt laut Landrat schwarze Zahlen. 

Beratungen zu angeschlagenen Kliniken in der Uckermark

Etliche Häuser in Brandenburg sind aber in finanzieller Schieflage. Den Krankenhäusern in Angermünde und Prenzlau droht nach Angaben des Landkreises Uckermark die Insolvenz. Bis zum Nachmittag wollten die Gesellschafter der für die Kliniken verantwortlichen GLG-Gruppe (Gesellschaft für Leben und Gesundheit) – Landräte und ein Bürgermeister – über das weitere Vorgehen beraten.

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