Verkehr: Mehr Senioren in schwere Unfälle verwickelt

Ältere Menschen über 75 verursachen mehr Unfälle mit Toten und Verletzten – auch in Rheinland-Pfalz. Die Versicherer werben dafür, sich bei Experten Rückmeldung zum eigenen Fahrverhalten zu holen.

Gegen den allgemeinen Trend sind in Rheinland-Pfalz mehr ältere Autofahrende in schwere Unfälle mit Toten und Verletzten verwickelt. Das ergab eine Auswertung der Unfallforschung der Versicherer im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). 

Während sich demnach in Rheinland-Pfalz zwischen 2013 und 2023 zwar insgesamt die Zahl der Pkw-Fahrenden, die an Unfällen mit Verletzten und Getöteten beteiligt waren, um 14 Prozent auf rund 15.300 Autofahrerinnen und Autofahrer verringerte, stieg sie im gleichen Maß (plus 14 Prozent) in der Gruppe der Fahrerinnen und Fahrer ab 75 Jahren auf rund 960 Personen an. Damit fiel die Zunahme in Rheinland-Pfalz geringer aus als bundesweit (plus 26 Prozent).

Drei von vier Beteiligten ab 75 Jahren verursachten im Jahr 2023 in Rheinland-Pfalz den Unfall selbst (74 Prozent). In 714 Fällen waren die Seniorinnen und Senioren Hauptverursacher des jeweiligen Unfalls, das waren 12 Prozent mehr als zehn Jahre zuvor.

Auf den Straßen in Rheinland-Pfalz seien immer mehr Ältere unterwegs, erklärte Kirstin Zeidler, Leiterin der Unfallforschung der Versicherer im GDV. So habe die von der Generation 75plus mit dem Auto zurückgelegte Strecke zwischen 2008 und 2017 um gut die Hälfte (56 Prozent) zugenommen. Aktuellere Zahlen hierzu lägen nicht vor. 

Der Verband geht davon aus, dass sich der Trend fortsetzt – zumal immer mehr Menschen ab 75 Jahren einen Führerschein besitzen. Zwischen 2015 und 2024 habe sich ihre Zahl bundesweit von 2,5 Millionen auf fast 5,9 Millionen mehr als verdoppelt, auch weil deutlich mehr Frauen in dieser Altersgruppe eine Fahrerlaubnis besitzen.

Das Unfallrisiko steige ab 75 Jahren deutlich an, weil Aufmerksamkeit, Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit nach und nach nachließen, wie Zeidler erläuterte. Sie warb für sogenannte Rückmeldefahrten. Nach einer 45-minütigen Fahrt im eigenen Auto erhielten Autofahrerinnen und -fahrer dabei eine vertrauliche Rückmeldung von Experten und könnten ihre Fahrweise anpassen. Dass die Ergebnisse der Fahrten keine Folgen für den Führerschein hätten, steigere die Akzeptanz.

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