Tag der gewaltfreien Erziehung: Kinderschutzbund will für psychische Gewalt sensibilisieren

Die Zahl der Kindeswohlgefährdungen ist in Niedersachsen nach wie vor hoch. Zur Vorbeugung von Übergriffen sei es wichtig, Eltern zu stärken, sagen Experten.

Wenn Kinder Gewalt erfahren, sind dies nicht immer Schläge, körperliche Misshandlungen oder sexualisierte Übergriffe. Auch emotional können Eltern Kinder verletzen, mit teils schwerwiegenden Folgen. Demütigungen, Liebesentzug oder Herabsetzungen seien Formen der Gewalt, betont der Kinderschutzbund Niedersachsen anlässlich des Tages der gewaltfreien Erziehung an diesem Mittwoch. Der Verband will auch für psychische Gewalt sensibilisieren.

Niedersachsens Familienminister Andreas Philippi betonte die Bedeutung eines gewaltfreien Aufwachsens. „Die einzige Sprache, die wirklich jedes Kind versteht, ist Liebe“, sagte der SPD-Politiker. Das Recht von Kindern auf eine gewaltfreie Erziehung ist im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) festgeschrieben. 

„Kinder erleben in ihrem Alltag Grenzverletzungen“

„Noch immer erleben Kinder in ihrem Alltag Grenzverletzungen – oft aus Überforderung oder fehlender Unterstützung“, sagte die Vorsitzende des niedersächsischen Kinderschutzbundes, Daniela Rump. „Darum setzen wir uns mit aller Kraft für präventive Angebote und Eltern stärkende Maßnahmen ein.“ 

Im Jahr 2023 wurde in Niedersachsen bei 2.133 Kindern eine akute Kindeswohlgefährdung festgestellt, dies waren knapp acht Prozent mehr Fälle als im Vorjahr. Häufig wird Gewalt in der Familie allerdings auch gar nicht öffentlich bekannt. Zu den Hilfsangeboten zählt die „Nummer gegen Kummer“ – telefonisch unter 116 111 oder online per Mail und Chat: Hier können Kinder und Jugendliche dem Verband zufolge anonym, kostenfrei und vertraulich sich beraten lassen.

Nummer gegen Kummer

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