Ärger mit Fotograf: Angeklagt wegen Handgreiflichkeiten: Gérard Depardieu muss erneut vor Gericht

Mitte Mai verurteilte das Strafgericht in Paris Gérard Depardieu wegen sexueller Gewalt an zwei Frauen. Jetzt hat ein bekannter Promi-Fotograf den Schauspieler verklagt.

Gérard Depardieu muss sich ab dem 17. Juni vor Gericht in Rom verantworten. Grund sind mutmaßliche Handgreiflichkeiten gegenüber dem bekannten Promi-Fotografen Rino Barillari. Der Italiener wirft dem Franzosen vor, ihn in einer Bar in Rom beleidigt und geschlagen zu haben. Depardieu bestreitet das. Der Anwalt, der ihn in dem Fall vertritt, schweigt.

Der 80-jährige Fotograf, auch bekannt als „König der Paparazzi“, hat weltberühmte Stars verfolgt, fotografiert und dafür auch immer wieder Schläge kassiert. Lady Diana, die Beatles, Frank Sinatra, Lady Gaga, George Clooney, Adrey Hepburn waren nur einige seiner Motive. Barillari ist auch bekannt für Konflikte mit seinen Zielpersonen. Während seiner Karriere zählte der Fotograf mehr als 160 Besuche in der Notaufnahme, elf gebrochene Rippen und über 70 zerstörte Kameras. Manches davon geht offenbar auf das Konto des französischen Schauspielers Gérard Depardieu.

Wie Barillari behauptet, hat sich der Vorfall im vergangenen Jahr in Rom zugetragen. Der französische Schauspieler soll damals zusammen mit einer Freundin in der historischen Harry’s Bar in der Via Veneto in der italienischen Hauptstadt gegessen haben. Barillari habe ihn dort aufgesucht, um Fotos zu knipsen.

War es Notwehr, Selbstverteidigung oder ein Unfall?

„Ich wartete eine Weile, setzte dann mein Objektiv an und begann zu schießen. Das hat ihm nicht gefallen“, schilderte Barillari den angeblichen Vorfall in einem Interview mit dem britischen „Guardian“. Depardieu habe ihm zunächst den Mittelfinger gezeigt – einem Medienbericht zufolge existiert von der Szene ein Foto – und einen Eiswürfel in die Richtung des Paparazzos geworfen. Zudem habe er Beleidigungen gegen den Italiener ausgesprochen. „Ich sah, wie er immer wütender wurde. Aber was dann kam, habe ich nicht erwartet“, so Barillari.

Depardieu und seine Begleitung seien auf ihn zugekommen. Anschließend habe Depardieu ihn dreimal geschlagen. Der Fotograf ging zu Boden und wurde mit einer Wunde am linken Auge ins Krankenhaus gebracht. „Ich kann seine Schläge verzeihen, aber nicht die Beleidigung von Italienern“, sagte Barillari am Dienstag der italienischen Nachrichtenagentur Adnkronos.

Depardieu erklärte gegenüber der italienischen Zeitung „La Repubblica“, Barillari hätte ihn geschubst. Eine etwas andere Version erzählt die Anwältin von Depardieus damaliger Essensbegleitung. Ihre Mandantin sei „heftig geschubst“ worden, Depardieu habe eingegriffen, sei „gefallen und auf dem Paparazzo ausgerutscht“.

Gérard Depardieu wegen sexueller Gewalt verurteilt

Ab dem 17. Juni sollen die Richter in Rom in dem Fall entscheiden. Es ist der zweite Gerichtsprozess für Gérard Depardieu in diesem Jahr. Im Frühjahr musste sich der französische Schauspieler wegen sexueller Gewalt vor dem Strafgericht in Paris verantworten. Zwei Frauen, eine Bühnenbildnerin und eine Regieassistentin, hatten ihm vorgeworfen, sie bei Dreharbeiten sexuell angegriffen zu haben.

Die Richter erklärten den 76-Jährigen für schuldig und verurteilten ihn zu 18 Monaten Haft auf Bewährung. Außerdem ordneten sie eine psychologische Behandlung und die Registrierung als Sexualstraftäter an.

Die französische Schauspielerin Charlotte Arnould wirft Depardieu zudem seit Jahren vor, sie sexuell missbraucht zu haben. Die Ermittlungen in dem Fall wurden zunächst eingestellt, dann aber wieder aufgenommen. Ein dritter Prozess ist demnach nicht ausgeschlossen.

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