Lehrermangel: Finales Maßnahmenpaket gegen Lehrermangel steht – Kritik

Sachsens Kultusminister will den Stundenausfall an Schulen halbieren. Dafür greift er auch in bisherige Besitzstände ein. Die Kritik folgt auf den Fuß.

Sachsens Kultusminister Conrad Clemens (CDU) hält an seinem umstrittenen Maßnahmenpaket zur Absicherung des Schulunterrichtes fest. In einem besonders umstrittenen Punkt kündigte der Kultusminister zwar Änderungen des ersten Entwurfs an. Wie geplant soll es aber künftig unter anderem mehr Unterricht in digitalen Formaten, mehr fächerübergreifenden Unterricht und weniger Klausuren und Klassenarbeiten geben. 

„Ich weiß, dass die Maßnahmen nicht populär sind. Sie sind aber absolut notwendig“, sagte Clemens nach der Kabinettssitzung in Dresden. Alle Maßnahmen seien mit einem Verfallsdatum versehen, am 31. Juli 2030 würden sie auslaufen und evaluiert. 

Clemens geht davon aus, dass der Lehrermangel bis dahin Geschichte ist – und erwartet bereits Verbesserungen in diesem Herbst. Im kommenden Schuljahr werde es zudem 2.500 Mädchen und Jungen weniger in den Grundschulen geben. „Wir werden in wenigen Jahren darüber sprechen, dass wir keinen Lehrermangel mehr haben.“ 

Bei den Stunden, die Lehrer ab einem bestimmten Altern weniger halten müssen, geht die Reform nun weniger weit als zunächst geplant. Ab dem 60. Lebensjahr gibt es nun eine Ermäßigungsstunde. Mit dem Erreichen des 62., 64. und 66. Lebensjahres folgen weitere Stunden – also insgesamt vier. Aktuell sind es drei Stunden weniger ab dem 58. Lebensjahr. 

Bei den Interessenvertretungen der Lehrerschaft fielen die 21 Maßnahmen durch. „Das Gesamtpaket wird die Schulbildung in Sachsen nachhaltig beschädigen. Wir sind wütend“, urteilte die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Der Sächsische Lehrerverband (SLV) überschrieb seine Stellungnahme mit „Ziel verfehlt“.

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