Viermal im Jahr lockt ein Zusammenspiel von 50 Kirchenglocken Besucher und Besucherinnen in die Frankfurter City. Nun gibt es eine klangvolle Neuerung.
Es ist in Frankfurt ein beliebtes Hörerlebnis unter freiem Himmel: das Große Stadtgeläute. Vor hohen kirchlichen Feiertagen erklingen dabei insgesamt 50 Glocken mehrerer Kirchen in einem abgestimmten Konzept – am Abend vor dem ersten Advent, am Heiligen Abend, am Samstag vor dem Ostersonntag und am Samstag vor Pfingsten. An diesem Samstag wird erstmals eine neue Komposition erklingen.
Beteiligt sind Glocken von zehn Innenstadtkirchen, darunter die Paulskirche, die Katharinenkirche an der Hauptwache sowie die Alte Nikolaikirche am Römerberg. Mit dabei sind auch die neun Glocken des Kaiserdoms – darunter die Gloriosa, die knapp 12.000 Kilogramm schwere und bekannteste Glocke der Stadt.
Intensiveres Erlebnis
Die neue Fassung des Großen Stadtgeläutes, die an diesem Samstag zwischen 16.30 und 17 Uhr zu hören sein wird, stammt von Mitgliedern des Ensemble Modern, einem in Frankfurt beheimateten, internationalen Zusammenschluss von Solisten, wie die Stadt mitteilt. Die Klänge sollen dabei intensiver erlebbar sein.
Die Fassung des Ensemble Modern werde künftig jeweils am Samstag vor Pfingsten zu hören sein, erklärt die Stadt Frankfurt. Sie trägt den lateinischen Titel „supra urbem“ („über der Stadt“). An den übrigen Terminen soll weiterhin die traditionelle Fassung erklingen, die auf den Mainzer Glockensachverständigen Paul Smets zurückgeht und aus dem Jahr 1954 stammt.
Jede Glocke zunächst einzeln zu hören
An diesem Samstag sind zunächst die Glocken einzeln zu hören – von den höchsten zu den tiefsten Tönen. „Nach etwa 15 Minuten vereinen sich die Glocken schließlich zum vertrauten Gesamtklang“, heißt es in der Ankündigung der Stadt.
Der Beschluss, zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten ein Geläut zu veranstalten, fiel nach Angaben der Stadt im Jahr 1856. Der Titel „Großes Stadtgeläute“ kam erst später hinzu.