Der Machthaber in Belarus, Lukaschenko, herrscht mit eiserner Hand und lässt seine Gegner wegsperren. Im Zuge eines hochrangigen Besuchs aus den USA kommen nun etliche davon frei.
In der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik Belarus sind nach Medienberichten 14 politische Gefangene aus der Haft entlassen worden. Unter den Freigelassenen sei auch der Ehemann der im Exil lebenden Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja, Sergej Tichanowski, berichtete das unabhängige Internetportal „Nascha Niwa“. Demnach ist Tichanowski bereits aus dem Land ausgereist. Ein weiterer prominenter Freigelassener ist der Journalist Igor Karnej. Die Amnestie hängt laut dem Internetportal mit dem Besuch des US-Sondergesandten Keith Kellogg zusammen.
Tichanowskaja bestätigte später auf dem sozialen Netzwerk X die Freilassung ihres Mannes. „Mein Mann ist frei. Es ist schwer, die Freude in meinem Herzen zu beschreiben“, schrieb sie. Sie bedankte sich bei den USA und der EU für die Bemühungen um die Freilassungen.
Der deutsche Außenminister Johann Wadephul nannte die Freilassung Tichanowskis auf X eine „fantastisch gute Nachricht“. Zugleich würden die vielen anderen Gefangenen in Belarus nicht vergessen. „Lukaschenko muss sie endlich freilassen“, schrieb der CDU-Politiker.
Der schwedische Ministerpräsident Ulf Kristersson richtete auf X einen Dank an US-Präsident Donald Trump und an Kellogg aus. Unter den Freigelassenen sei neben Tichanowski auch eine schwedische Staatsbürgerin, Galina Krasnjanskaja, schrieb er. Der Druck auf Belarus müsse aufrechterhalten werden, bis alle politischen Gefangenen freigelassen worden seien.
Kellogg hatte zuvor den Machthaber von Belarus, Alexander Lukaschenko, besucht. Bei den Gesprächen ging es um eine friedliche Lösung für Russlands Krieg in der Ukraine, aber auch um die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und Belarus. Lukaschenko hatte sich bei umstrittenen Wahlen 2020 zum Sieger erklären lassen. Proteste der Opposition, die Tichanowskaja als Sieger sahen, ließ er damals blutig niederschlagen.