18-Jähriger vermisst: Deutsch-Franzose fährt mit dem Rad durch Iran – und verschwindet spurlos

Ein junger Mann will mit dem Fahrrad von Frankreich bis nach Japan fahren. Auch der Iran ist eines der 35 Länder auf seiner Route. Dort verschwindet er vor Wochen.

Seit dem 13. August 2024 war Lennart Monterlos unterwegs. Seit dem 16. Juni 2025 gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihm. Der junge Deutsch-Franzose war mit dem Rad aufgebrochen, um von Frankreich bis nach Japan zu fahren. Er schreibt einen Reiseblog und stellt sich so vor: „Mein Name ist Lennart Monterlos und ich bin 18 Jahre alt. Ich bin sport- und abenteuerbegeistert, insbesondere Klettern und Radfahren.“ 35 Länder will er auf dem Weg aus seiner französischen Heimat auf dem Weg nach Japan mit dem Rad bereisen. Darunter auch der Iran.

Auf seinem Reiseblog markiert ein roter Punkt seine letzte bekannte Position. In Shiraz, einer Stadt mit mehr als 1,5 Millionen Einwohnern rund 700 Kilometer südlich von der Hauptstadt Teheran. „Lennart reist“ steht als Anmerkung zu der Markierung im Blog. Sie stammt vom 3. Juni. Seit dem 16. Juni haben auch Familie und Freunde nichts mehr von ihm gehört, berichtet die französische Tageszeitung „Le Monde“

Suche nach Lennart Monterlos im Iran

Inzwischen haben sie einen Suchaufruf in den sozialen Medien gestartet. Demnach hat Monterlos auch die deutsche Staatsbürgerschaft. Auf den Suchaufruf angesprochen, sagte ein französischer Diplomat der Nachrichtenagentur AFP, Monterlos Verschwinden sei beunruhigend. „Wir stehen diesbezüglich mit der Familie in Verbindung“, sagte er und erinnerte daran, dass französischen Staatsbürgern empfohlen wird, nicht in den Iran zu reisen, da Teheran „eine bewusste Politik der westlichen Geiselnahme“ betreibt. Das deutsche Auswärtige Amt erklärt laut „Bild“ lediglich: „Der Sachverhalt ist dem Auswärtigen Amt bekannt.“

Seinem Reiseblog zufolge war Monterlos bereits Ende November im Iran unterwegs – von Problemen mit Behörden schreibt er nichts. Trotzdem beschließt er, über Weihnachten nach Frankreich zurückzukehren, seine Familie und seine Freundin zu überraschen und dann im Frühjahr wieder in den Iran zu reisen. Am 24. Mai war er laut Blog in Varzaneh, Tage später in Yazd und schließlich am 1. Juni in Abarkuh. Auch weitere Ziele stehen schon als „geplant“ fest. Doch am 13. Juni greift Israel den Iran an. Ist Monterlos ein willkommener Gefangener für den Iran, um Druck auf Frankreich und Deutschland – und indirekt auf Israel – ausüben zu können? 

„Geiseldiplomatie“ oder Spionageverdacht?

Menschenrechtler und Aktivisten werfen der iranischen Führung seit Jahren eine sogenannte „Geiseldiplomatie“ vor – die Festnahme westlicher Staatsbürger, um etwa iranische Funktionäre im Ausland freizupressen. Die Regierung in Teheran weist die Vorwürfe entschieden zurück und begründet die Festnahmen meist mit Spionageverdacht.

Quellen:Reiseblog von Lennart Monterlos, „Bild“, „Le Monde“, „Libération“ (Bezahlinhalt).

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

wir-informieren-sie24.com © 2025

DE276860132 | Eichenstraße 34, 65933, Frankfurt am Main | +4969 94146668 | [email protected]

Datenschutzerklaerung|Datenschutzbestimmungen|Allgemeine Geschäftsbedingungen|Impressum