In den kommenden Jahren werden zahlreiche Ärztinnen und Ärzte in Schleswig-Holstein in den Ruhestand gehen. Für die SPD müssen daher im Land die „richtigen Weichen“ gestellt werden.
Die SPD-Fraktion fordert von der schleswig-holsteinischen Landesregierung ein Förderprogramm zur Sicherung der ärztlichen Versorgung im Land. „Rund ein Drittel der Hausärztinnen und Hausärzte wird in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen“, sagte SPD-Fraktionschefin Serpil Midyatli der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatte sich die Fraktion zu einer zweitägigen Klausur in Kiel getroffen.
Die Suche nach Nachfolgern sei oft schwierig, weshalb es intensivere Anstrengungen brauche, um die Versorgung langfristig zu sichern. Midyatli betonte: „Wir müssen bereits heute die richtigen Weichen stellen und die medizinische Versorgung in der Fläche stärken, um Versorgungslücken vorzubeugen.“
Ein Teil der Lösung liege in Anreizen für die Niederlassung von Hausärztinnen und Hausärzten sowie im Ausbau medizinischer Versorgungszentren, hieß es weiter. Für die kommende Landtagssitzung vom 23. bis 25. Juli beabsichtigen die Sozialdemokraten einen entsprechenden Antrag einzubringen.
Anstellung in Zukunft bevorzugt
„Die Menschen in Schleswig-Holstein spüren bereits jetzt die Folgen der abnehmenden Zahl neu niedergelassener Hausärztinnen und Hausärzte„, betonte der Vorstandsvorsitzende der Ärztegenossenschaft Nord, Svante Gehring. Besonders ländliche Regionen litten unter Versorgungsengpässen.
Angesichts der sich verschärfenden Personalsituation seien neue Versorgungskonzepte dringend nötig. „Derzeit sind über 80 Prozent der Hausärztinnen und Hausärzte in Selbstständigkeit niedergelassen“, erklärte Svante. Die jüngere Generation bevorzuge jedoch eine Anstellung – dafür müssten passende Rahmenbedingungen geschaffen werden.