Fußball-Testspiel: Emden gegen Bremen: Das Wiedersehen zweier Pokalhelden

Mehrere Jahre spielten Horst Steffen und Stefan Emmerling zusammen in der Bundesliga. Am Samstag treffen sie sich wieder. Der eine trainiert jetzt Werder Bremen, der andere den Testspiel-Gegner Emden.

Beim Testspiel zwischen Fußball-Regionalligist Kickers Emden und Bundesliga-Club Werder Bremen kommt es an diesem Samstag im Ostfriesland-Stadion zu einem Wiedersehen zweier sehr guter alter Bekannter. Denn Kickers-Coach Stefan Emmerling und der neue Werder-Trainer Horst Steffen spielten vier Jahre zusammen beim MSV Duisburg.

Beide hatten in dieser Zeit das Pech, das wichtigste Spiel ihrer Laufbahn zu verpassen: das DFB-Pokalfinale 1998, das der MSV nur sehr unglücklich gegen Bayern München mit 1:2 (1:0) verlor. „Ich habe mir zwei Wochen vor dem Finale einen Muskelbündelriss zugezogen. Bei Horst war es noch viel langwieriger: Er hatte eine schwere Achillessehnenverletzung“, sagte Emmerling der Deutschen Presse-Agentur. „Das war ein Ärgernis. Wir waren beide nicht dabei.“

Immerhin ist dieses Spiel der Grund, warum beide Trainer in den vergangenen Jahren immer Kontakt hielten. Es gibt eine WhatsApp-Gruppe der Duisburger Pokalhelden. „In der sind Horst Steffen und ich natürlich auch drin“, sagte Emmerling. „Da wird sich zum Geburtstag gratuliert und da werden sich auch Glückwünsche zum neuen Job ausgesprochen.“

Davon erhielt Steffen einige, als er in diesem Sommer mit 56 Jahren zum ersten Mal als Trainer in die Bundesliga wechselte. „Mit Erstaunen“, so Emmerling, habe er verfolgt, was sein früherer Teamkollege in den vorangegangenen sieben Jahren in Elversberg „aufgebaut und geleistet hat. Er hat eine klare Ausrichtung, eine klare Spielidee. Horst ist ein gutes Beispiel dafür, dass man es auch im späteren Alter noch in die erste Liga schaffen kann.“

Die Trainerkarrieren der beiden ehemaligen Duisburger verliefen lange Zeit sehr ähnlich. Beide arbeiteten zu Beginn im Nachwuchsbereich eines Proficlubs. Beide trainierten danach namhafte Drittliga-Clubs wie die Stuttgarter Kickers (Steffen) oder Rot-Weiß Erfurt (Emmerling).

Was beide auch schnell merkten: Im Trainerberuf „gibt es immer wieder verschiedene Zyklen“, wie Emmerling sagt. Während ihrer aktiven Karriere war Profierfahrung das wichtigste Kriterium. Später kamen die sogenannten „Laptop-Trainer“ (Mehmet Scholl) in Mode.

Vorbild Funkel

Diese Entwicklung stand zwei langjährigen Bundesliga-Spielern der 90er-Jahre eher im Weg, als dass sie ihre Trainerkarrieren förderte. „Aber Gott sei Dank werden diese Zyklen auch immer wieder durchbrochen“, sagte Emmerling. „Ein gutes Beispiel ist Friedhelm Funkel, unser Trainer damals in Duisburg. Oder eben Horst.“

Der arbeitete sich von der Regionalliga in Elversberg selbst bis in die Bundesliga hoch. Der 59-jährige Emmerling kam 2019 zum zweiten Mal nach Emden und will die Ostfriesen wie schon 2008 wieder in die 3. Liga führen.

Am Samstag treffen beide zum ersten Mal als Trainer aufeinander. Und haben noch einiges an Erinnerungen auszutauschen.

„Ich habe extra nachgeschaut: Das letzte Auswärtsspiel des MSV Duisburg vor unserem Bundesliga-Abstieg 2000 war gegen Werder Bremen“, sagte Emmerling. „Da waren wir beide auf dem Platz und haben 0:4 verloren…“

Zu diesem Zeitpunkt war der heutige Kickers-Trainer bereits eine Bundesliga-Berühmtheit. Bei einer anderen 0:4-Niederlage gegen den FC Schalke 04 hatte Emmerling im März 1997 drei Eigentore geschossen. Nur eines davon wurde später auch offiziell als Eigentor gewertet, aber die Schmach hielt mindestens bis zum nächsten Spiel gegen Schalke fünf Monate später. Das gewann der MSV mit 1:0 und der Torschütze hieß: Horst Steffen.

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