Der Dortmunder „Tatort“-Kommissar Faber bekommt es mit zwei neuen Kolleginnen zu tun: Die eine will ihm seinen Posten als Leiter der Mordkommission streitig machen, die andere bei einem aktuellen Fall helfen.
Worum geht’s in dem „Tatort“?
Straßenbahnfahrer Hamza Arkadas (Mehmet Daloglu) will seine Nachtschicht beenden und bemerkt, dass noch ein Fahrgast im Abteil sitzt. Als Arkadas ihn anspricht, sticht er unvermittelt zu und tötet den Fahrer mit mehreren Messerstichen. Vor seiner Tat blickte der Mann mit voller Absicht in die Überwachungskamera – ganz so, als wollte er erkannt werden. Für die Dortmunder Ermittler Peter Faber (Jörg Hartmann), Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) und Jan Pawlak (Rick Okon) ist also klar, wie der Mörder aussieht, doch seine Identität und sein Motiv geben ihnen Rätsel auf. Der Mann ist in keiner Datenbank zu finden. Wenig später gibt es einen zweiten Toten: Ein Barbesitzer wird von dem Unbekannten erstochen. Den Kommissaren wird klar, dass beide Fälle zusammenhängen und sich Opfer und Täter gekannt haben müssen.
Warum lohnt sich der Fall „Love is pain“?
Das Drehbuch zum Film schrieben Hanno Hackfort und Bob Konrad, die beide schon an Erfolgsserien wie „4 Blocks“ oder „Para – Wir sind King“ mitgewirkt haben. Ihr „Tatort“-Debüt verspricht nun ebenfalls reichlich Action und Nervenkitzel. Die Geschichte bietet einige überraschende Wendungen. Um den Fall zu lösen, müssen die Ermittler Ereignisse aus der Vergangenheit aufrollen. Dass sich dabei auch die Perspektiven auf Täter und Opfer verschieben, macht es für den Zuschauer spannend. Zudem hat der Film stilistisch interessante Aspekte. Mehrere Szenen werden über Aufnahmen aus Überwachungskameras erzählt – ein filmisches Mittel, das man nicht so oft sieht.
Was stört?
Die privaten Probleme der Ermittler nehmen fast genauso viel Raum ein wie die Klärung der Mordfälle. Kommissar Faber trauert noch immer um seine getötete Kollegin Martina Bönisch (Anna Schudt) und kümmert sich um seinen demenzkranken Vater. Sein Kollege Jan Pawlak (Rick Okon) zerreibt sich in einem Sorgerechtsstreit um seine Tochter und auch Rosa Herzog (Stefanie Reinsperger) ist nicht ganz bei der Sache: Sie wird zum wiederholten Mal von ihrer Mutter kontaktiert, einer untergetauchten RAF-Terroristin. Die vielen Nebenhandlungen lassen den Zuschauer immer wieder abschweifen und lenken von der eigentlichen Geschichte ab.
Die Kommissare?
Während Fabers Abwesenheit hat seine Kollegin Rosa Herzog die kommissarische Leitung der Mordkommission übernommen. Passenderweise nutzt sie im Büro bereits eine Tasse mit der Aufschrift „The Boss“. Dass Faber sein Posten streitig gemacht werden soll, muss der altgediente Kommissar erstmal verdauen. Zumal Herzog gleich noch eine neue Kollegin ins Team holt: Beate Gräske (Sar Adina Scheer) ist spezialisiert auf Gesichtserkennung und soll bei den Ermittlungen helfen. Faber begrüßt sie mit den Worten: „Willkommen in der Hölle“.
Ein- oder ausschalten?
Der Fall geht nahe, die persönlichen Befindlichkeiten der Kommissare sind eher lästig. Wer Letzteres ausblenden kann und den Fall noch nicht kennt, darf gerne einschalten.
Die „Tatort“-Folge „Love is pain“ wurde erstmals am 23. April 2023 ausgestrahlt. Die ARD wiederholt den Film am Sonntag, 10. August 2025 um 20.15 Uhr