Knapp 30 Prozent der ausländischen Berufsabschlüsse wurden im vergangenen Jahr in Thüringen als gleichwertig mit Abschlüssen in Deutschland anerkannt. Viele der Anträge kommen von Medizinern.
Zwei Drittel der im vergangenen Jahr in Thüringen abgeschlossenen Berufsanerkennungsverfahren wurden von ausländischen Medizinern und Pflegern beantragt. Viele Kliniken, aber auch Arztpraxen und Labore im Freistaat profitieren seit Jahren von medizinischem Fachpersonal aus dem Ausland.
Insgesamt wurden 2024 im Freistaat 922 Verfahren zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen abgeschlossen – fast ein Drittel (31,7 Prozent) mehr als ein Jahr davor, wie aus Zahlen des Statistischen Landesamtes in Erfurt hervorgeht.
Ein großer Anteil der Anträge kam mit 61,3 Prozent von Frauen. 16,9 Prozent der Anerkennungsverfahren bezogen sich auf Abschlüsse, die in Ländern innerhalb der Europäischen Union erworben wurden. Bei 263 Anträgen ergab die Prüfung nach Bundes- oder Landesgesetz eine volle Gleichwertigkeit der ausländischen Berufsausbildung mit dem Standard in Deutschland. Das war ein Anteil von 28,5 Prozent.
Knapp elf Prozent der Anträge fielen durch
In 56,0 Prozent der Fälle wurde festgestellt, dass wesentliche Unterschiede gegenüber der in Deutschland geregelten Berufsqualifikation mit einer Qualifizierung oder Weiterbildung ausgeräumt werden kann. Ein partieller Berufszugang wurde in 44 Fällen erteilt. Negativ fiel die Entscheidung bei 10,7 Prozent oder 99 Verfahren aus.
Neben medizinischen Abschlüssen kamen viele Anträge auch von Menschen, die im Ausland einen Abschluss als Lehrer oder Ausbilder erlangt haben.