Die Förderbank sieht wieder Licht am Ende des Tunnels – schon zum Jahresende könnte der Konjunkturaufschwung beginnen. Das liege auch daran, dass Firmen die US-Zölle besser wegsteckten als erwartet.
Die lange Krise der deutschen Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der staatlichen Förderbank KfW schon bald zu Ende gehen. Sie rechnet für das laufende Jahr mit einem leichten Wachstum – auch weil Unternehmen den Handelsstreit mit den USA unter Präsident Donald Trump besser wegsteckten als gedacht.
Für 2025 erwartet KfW-Chefvolkswirt Dirk Schumacher statt einer Stagnation nun ein leichtes Wirtschaftswachstum von 0,2 Prozent, wie die Förderbank in Frankfurt mitteilt. Für das kommende Jahr gehe KfW Research dann von einem preisbereinigten Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent aus – statt wie bisher 0,5 Prozent.
Im laufenden Quartal werde die deutsche Wirtschaft nur leicht zulegen, dann aber dürfte die Aufwärtsdynamik schrittweise zunehmen. „Für die deutsche Wirtschaft sollte zum Jahresende hin der Rückenwind überwiegen“, sagte Schumacher. „Schon im vierten Quartal ist mit einem ersten konjunkturellen Schub durch die Investitionsoffensive des Bundes zu rechnen.“
Trumps Zölle doch verschmerzbar?
Darauf deuteten Frühindikatoren wie eine steigende Kreditnachfrage der Unternehmen und Haushalte hin. „Die signifikanten US-Zollerhöhungen seit Frühjahr 2025 scheinen die Unternehmen recht gut zu verkraften.“
Viele Ökonomen erwarten mit den milliardenschweren Ausgaben des Bundes für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz einen Schub für die deutsche Wirtschaft. Der fiskalische Impuls des Bundes komme „noch schneller und auch größer als gedacht“, sagte Schumacher.
Mit ihrer Schätzung steht die KfW nicht alleine da. Auch andere Forschungsinstitute und die Bundesbank halten dieses Jahr ein leichtes Wachstum für möglich und 2026 dann ein deutliches Plus.