Lausitz Monitor: Befragung: Sorben haben engere Bindung an die Lausitz

Die sorbische Bevölkerung fühlt sich enger mit der Lausitz verbunden als der Durchschnitt, zeigt eine Studie. Ein weiteres Ergebnis: Sorbische Sprache und Kultur sind Teil der regionalen Identität.

Die sorbische Bevölkerung hat einer Befragung zufolge eine engere Verbindung mit der Lausitz als andere Menschen in der Region. Etwa 83 Prozent der Befragten mit sorbischer Herkunft gaben an, dass die Region ihnen am Herzen liegt, wie aus dem Lausitz Monitor 2025 hervorgeht. Unter den restlichen Befragten waren es mit 62 Prozent deutlich weniger. 

Sorben machten sich auch häufiger Gedanken über die Zukunft der Lausitz (58 Prozent versus 36 Prozent) und beteiligten sich stärker an deren Gestaltung (24 Prozent versus 12 Prozent).

Auch der Blick auf den Wandel in der Region fiel bei den Sorben positiver aus. Mehr als jeder dritte Lausitzer mit sorbischer Herkunft ist der Ansicht, dass die Situation in den vergangenen fünf Jahren besser oder viel besser geworden ist. Bei den Menschen ohne sorbische Herkunft lag dieser Anteil hingegen bei einem Viertel.

Lausitz-Monitor erstmals mit Fokus auf Sorben

Für den „Lausitz-Monitor“ hat die MAS Gesellschaft für Marktanalyse und Strategie im März/April 1.028 Menschen in der Lausitz online befragt. Die Studie wird seit 2020 jährlich durchgeführt und ist den Angaben nach repräsentativ. 

Bei der Befragung wurde in diesem Jahr dem zum ersten Mal ein besonderer Fokus auf die sorbische Bevölkerung gelegt. Neben dem Hauptthema Strukturwandel ging es auch um die Themen Mehrsprachigkeit, kulturelle Identität und die Rolle der Sorben im Wandel der Region.

Aus den Studienergebnissen geht hervor, dass etwa 14 Prozent der Lausitzer eine sorbische Herkunft haben. Zu den Kriterien, von denen mindestens eins erfüllt sein muss, zählten dabei die Selbstidentifikation als Sorbe, das Beherrschen der Sprache, sorbischsprachige Eltern oder Großeltern sowie das Pflegen von sorbischen Traditionen und Bräuchen. Besonders hoch ist der Anteil der Sorben in den Landkreisen Spree-Neiße (20 Prozent), Oberspreewald-Lausitz (17 Prozent) und Bautzen (17 Prozent).

Breite Anerkennung für Sprache und Kultur

Unter allen Befragten fanden sowohl die sorbische Kultur als auch die Sprache breite Anerkennung als wesentlicher Teil der regionalen Identität (83 Prozent bzw. 72 Prozent). Fast die Hälfte bewertete die Begrüßung „Witaj“ als regionaltypischen Gruß – vergleichbar mit „Moin“ im Norden oder „Servus“ in den Alpen. 

Der Vorsitzende der Domowina – dem Bund der Lausitzer Sorben -, Dawid Statnik, bewertete die Ergebnisse positiv: „Das Sorbische ist nicht nur eine Frage für uns selbst, sondern ein integraler Bestandteil der gesamten Łužyca/Łužica.“ Unter den Befragten des Lausitz-Monitors sprechen den Angaben zufolge ein Prozent Sorbisch.

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