Spionage: Oppositionelle ausspioniert: Marokkaner verurteilt

Er hatte selbst gestanden, in Deutschland marokkanische Oppositionelle ausgespäht zu haben: Dafür wurde ein 32-Jähriger nun verurteilt.

Ein 32-jähriger Marokkaner ist in Düsseldorf als Spion zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht sprach ihn wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit schuldig. 

Der Mann habe für einen marokkanischen Geheimdienst Informationen über zwei in Deutschland lebende Anhänger der oppositionellen marokkanischen Hirak-Bewegung gesammelt, teilte das Gericht mit. Bei der Strafzumessung berücksichtigten die Richter sowohl das Geständnis des Mannes als auch dessen Vorstrafe. Außerdem habe er Informationen über ehemalige Vertraute verraten, die nun bei einer Rückkehr nach Marokko mit Folgen rechnen müssen.

Ziel war die Hirak-Bewegung

Die Hirak-Bewegung, die überwiegend von der Volksgruppe der Berber getragen wird, gilt als eine der größten marokkanischen Protestbewegungen seit dem sogenannten Arabischen Frühling. 

Die Bewegung strebt neben einer besseren Entwicklung der ländlichen Rif-Region im Norden Marokkos und der Abschaffung von Polizeiwillkür und Korruption teilweise auch die Gründung einer vom Königreich Marokko unabhängigen Republik an. 

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, obwohl der Angeklagte auf Rechtsmittel verzichtete. Der Generalbundesanwalt kann noch Revision beim Bundesgerichtshof einlegen.

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