Handball-Bundesliga: Ex-Weltmeister kritisiert Hanning: „Sympathien verspielt“

Der frühere Handball-Nationalspieler Michael Kraus wundert sich über die Personalentscheidungen beim Handball-Meister Füchse Berlin. Auch eine andere frühere Größe hält sich mit Kritik nicht zurück.

Auch eine Woche nach dem Personalbeben bei den Füchsen Berlin reißt die Kritik an Vereinsboss Bob Hanning nicht ab. „Nach dem Saisonbeginn eine Mannschaft so auseinanderzupflücken, ist fahrlässig. Und ich bin mir sicher, dass die Füchse jetzt Probleme haben werden, überhaupt unter die ersten vier zu kommen. Da hat er sich in der Handball-Welt einiges an Sympathien verspielt“, sagte der ehemalige Nationalspieler Michael „Mimi“ Kraus gegenüber dem Portal „handball-world“.

Der Doppel-Rauswurf von Sportvorstand Kretzschmar und Meistertrainer Jaron Siewert sowie die Verpflichtung von Nicolej Krickau hatten für viel Wirbel gesorgt. „Dieses Konstrukt in dieser Art und Weise auseinanderzureißen, überrascht mich doch sehr. Ich kenne Bob Hanning als sehr strukturiert und klug handelnden Mann – bei der ganzen Herangehensweise jetzt schwingt aber schon ein fader Beigeschmack mit“, kritisierte der Weltmeister von 2007 weiter. 

Die Füchse Berlin blicken auf die erfolgreichste Saison ihrer Vereinsgeschichte zurück. In der Liga gewann man erstmals den Meistertitel, in der Königsklasse unterlag der Hauptstadt-Club erst im Finale dem SC Magdeburg. „Und dann fährst du mit dieser Aktion einfach alles zwei Monate nach deinem größten Erfolg so vor die Wand? Da muss ja ein Plan dahinterstecken“, äußerte Kraus. 

Planen die Füchse eine „dänische Achse“?

Seine Vermutung: Hanning will eine „dänische Achse“ installieren – „und zwar sofort und mit aller Macht“. Eine Achse, die aus Trainer Krickau und Welthandballer Mathias Gidsel bestehe. Zudem ist es ein offenes Geheimnis, dass die Berliner an Weltmeister Simon Pytlick von der SG Flensburg-Handewitt interessiert sind. 

„Das ist ja in Ordnung – aber kann man sich dafür nicht einen besseren Weg zurechtlegen?“, fragte Kraus und befand: „Anscheinend wird das Wort Loyalität im Handball auch immer kleiner geschrieben.“ 

Christian Schwarzer, Kraus‘ Teamkollege von 2007, kritisierte die Entscheidungsprozesse bei den Füchsen. „Was überraschend ist, dass es niemanden gibt, der Einhalt gebietet, wenn da jemand solche Entscheidungen trifft“, sagte der 55-Jährige Sport1 mit Blick auf Hanning. „So kenne ich normal-geführte Vereine. So eine Entscheidung ist in anderen Vereinen vermutlich gar nicht machbar.“

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