Auto-Diebstahl: Keyless-Klau? Autos mit Spezialsystemen im Visier von Dieben

Autos mit speziellen Öffnungssystemen werden auch in Thüringen gar nicht so selten Ziel von Langfingern. Warum das Innenministerium unter anderem Alufolie als Diebstahlschutz empfiehlt.

Bei Autos mit speziellen Funk-Systemen zum Öffnen und Starten des Wagens versuchen Diebe auch in Thüringen immer wieder ihr Glück. Von den 249 bekannten Fällen, in denen Langfinger im vergangenen Jahr Autos in Thüringen gestohlen, oder das zumindest versucht haben, ging es 72 Mal um Wagen mit einem sogenannten Keyless-Go-System. Das geht aus einer Antwort des Innenministeriums auf eine parlamentarische Anfrage des Linken-Landtagsabgeordneten Ronald Hande hervor. Dabei betont das Ministerium in der Antwort allerdings, dass keine Erkenntnisse darüber vorliegen, ob das Keyless-Go-System auch der Grund für den Diebstahl war.

Automotor lässt sich ohne Schlüsselkontakt starten

Mit diesen Systemen erkennt ein Auto über ein Modul die Funkwellen, wenn sich der Schlüssel nähert und lässt sich dann öffnen sowie starten. Immer wieder werden Fälle bekannt, in denen Kriminelle diese Funkwellen mit technischen Verstärkern imitieren und so Fahrzeuge auch ohne den Originalschlüssel stehlen können. 

Nach Angaben des Ministeriums beträgt die Sendeleistung der Reichweite je nach Frequenz zwischen 30 Zentimetern und zehn Metern. Da das Signal dauerhaft gesendet werde, sei es möglich, dieses mit entsprechender Technik abzufangen, zu kopieren oder auch zu verlängern. Zudem könnten Täter mit einem Störsender verhindern, dass das Auto richtig abgeschlossen wird.

Spritztour mit teurem Wagen aus Erfurt

Im Juni war laut Polizeiangaben ein Auto im Wert von rund 55.000 Euro in Erfurt für eine Spritztour gestohlen worden, vermutlich weil mit einem entsprechenden Gerät die Funksignale des Fahrzeugschlüssels abgefangen worden waren. In diesem Fall hatte der Besitzer allerdings noch Glück: Das Auto war nach dem Diebstahl an einer Raststätte wiederentdeckt worden.

Alu-Hülle kann helfen

Unter anderem der ADAC kritisiert, dass viele Keyless-Go-Systeme einfach zu knacken seien. Der Automobilclub empfiehlt daher Besitzern solcher Autos etwa selbst tätig zu werden und, falls möglich, das Schließsystem zu deaktivieren, auch wenn das auf Kosten des Komforts geht. Auch das Innenministerium rät unter Verweis auf Einschätzungen der Polizei zur Eigeninitiative: So sollten die Schlüssel nicht in der Nähe der Haus- und Wohnungstür abgelegt, das Auto in einer abgeschlossenen Garage geparkt werden, oder das Funksignal durch eine Aluminiumhülle für den Schlüssel abgeschirmt werden.

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