stern-Umfrage: Friedrich Merz: Vertrauenskrise vor der Kanzlerwahl

Er ist noch nicht mal im Amt und hat schon einen Kanzler-Malus. Bereits im Wahlkampf sahen viele Bürger Friedrich Merz kritisch. Jetzt hat er weiter an Ansehen verloren.

Am 6. Mai möchte sich Friedrich Merz zum Regierungschef wählen lassen. Er würde mit einem Kanzler-Malus ins Amt starten. Schon im Bundestagswahlkampf war sein Image nur mittelprächtig. Während der Koalitionsverhandlungen hat der Ruf des CDU-Chefs weiter gelitten. 

Zweifel an der Führungsstärke von Friedrich Merz

Besonders dramatisch: Nur jeder Fünfte (21 Prozent) hält den Kanzler in spe für vertrauenswürdig. Das sind neun Prozentpunkte weniger als im August und drei Prozentpunkte weniger als im Januar. Das zeigt das sternEigenschaftsprofil, das Forsa in unregelmäßigen Abständen für Spitzenpolitiker erhebt. Zum Vergleich: Bei der Bundestagswahl am 23. Februar hatten 28,5 Prozent für die CDU/CSU gestimmt. Gerade noch bei einem Kriterium erreicht Merz jetzt mehr als 50 Prozent: 61 Prozent der Deutschen finden, dass er verständlich rede. Gegenüber dem Januar sind die Einbußen für den Politiker vor allem bei zwei Eigenschaften groß: Nur noch 40 Prozent der Deutschen halten ihn für führungsstark. Und nur noch 27 Prozent sagen, dass er wisse, was die Menschen bewege. Gerade 17 Prozent ist Friedrich Merz sympathisch. 

Deutlich positiver fällt das Urteil der Wähler von CDU und CSU aus. Von ihnen schreiben Merz etwa 71 Prozent Führungsstärke und 79 Prozent Kompetenz zu. Aber auch bei den eigenen Anhängern hat der voraussichtlich künftige Kanzler an Glaubwürdigkeit verloren: Nur noch 53 Prozent halten ihn für vertrauenswürdig – das sind acht Prozentpunkte weniger als im Januar. Immerhin kann sich Merz bei den Wählern des künftigen Koalitionspartners etwas verbessern:  40 Prozent der SPD-Anhänger halten ihn mittlerweile für kompetent (+ 11 Prozentpunkte) und 18 Prozent für vertrauenswürdig (+ 9 Prozentpunkte).

Einst hatte Merz angekündigt, die AfD zu halbieren. Aktuell überzeugt er deren gewachsene Anhängerschaft kaum: Nur 14 Prozent halten ihn für führungsstark, lediglich 13 Prozent für kompetent und gerade mal drei Prozent sagen, dass er vertrauenswürdig sei. 

Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa für den stern und RTL Deutschland am 15. und 16. April telefonisch erhoben. Datenbasis: 1006 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte. Damit ist die Umfrage repräsentativ.

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