Eine Mutter aus Schweden kam vor Gericht, weil sie ihre fünfjährige Tochter für eine Tiktok-Challenge gedemütigt hatte. Jetzt muss die Frau Schadensersatz zahlen.
Der Trend ist schon einige Jahre alt: Eltern zerschlagen rohe Eier an den Köpfen ihrer Kinder, filmen sich dabei und veröffentlich die Videos auf Tiktok. Tausende Beiträge finden sich auf der Videoplattform unter dem Hashtag #eggchallenge.
Für eine Mutter aus Schweden hat die vermeintlich witzige Aktion ernste Konsequenzen. Sie landete nach einem solchen Video vor Gericht und wurde verurteilt. Wie schwedische Medien berichten, schlug die 24-jährige Frau im vergangenen Sommer ihrer fünf Jahre alten Tochter ein Ei an die Stirn. Das Kind rief „Oh nein“ und „Mach das nicht“.
Frau muss Schadensersatz nach Tiktok-Challenge zahlen
Das Video wurde insgesamt etwa 100.000 Mal angesehen. Anonyme Hinweisgeber machten die Polizei auf den Clip aufmerksam. Vor Gericht verteidigte sich die Schwedin damit, sie sei auf einen Social-Media-Trend aufgesprungen und habe ihrem Kind nur einen „Streich“ spielen wollen. Zudem habe sie das Ei nicht hart aufgeschlagen und habe ihrem Kind nicht wehtun wollen.
Das Gericht in Helsingborg zeigte dafür jedoch wenig Verständnis. Die Mutter wurde zu einer Schadensersatzzahlung von 20.000 Schwedischen Kronen (umgerechnet etwa 1800 Euro) an ihre Tochter vereinbart.
Darüber hinaus soll das Video einen Konflikt mit dem Vater des Kindes und seiner neuen Freundin ausgelöst haben. Die Mutter soll der Freundin ihres Ex-Partners Drohnachrichten geschickt haben. Dafür wurde sie zu einer Geldstrafe von 8000 Schwedischen Kronen (etwa 70 Euro) verurteilt.
Gericht sieht keine Körperverletzung
Das Gericht stellte klar, dass die Frau „rücksichtslos“ und beleidigend gehandelt habe. Sie habe das Vertrauen ihres Kindes missbraucht. „Als ich den Clip sah, dachte ich: Das tut man einem Kind nicht an“, sagte Staatsanwältin Cecilia Andersson. Sie hatte sogar auf Körperverletzung plädiert. Dieser Ansicht wollte der Richter allerdings nicht folgen. Das Kind habe keinen körperlichen Schaden erlitten.
Quellen: „Expressen“, Tiktok