Zwei Euro und mehr: Für eine Kugel Eis muss man mancherorts tief in die Tasche greifen. Die steigenden Verbraucherpreise machen sich auch hier bemerkbar.
Die Sonne lacht, die Temperaturen steigen und viele Eisdielen haben wieder geöffnet – für eine Kugel Eis müssen Liebhaber der süßen Sünde jedoch mancherorts tief in die Tasche greifen. Bis zu 3 Euro kostet die Kugel etwa in der Landeshauptstadt. Andernorts kommt man günstiger an die kalte Leckerei.
Die Gründe für den Preisanstieg sind unterschiedlich – dazu zählen Personalkosten, Strompreise und Mieten. Und die Preise schwanken stark. Nach einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur in mehreren Städten und Eisdielen im Südwesten belaufen sich die Preise für eine Kugel Eis zwischen 1,50 Euro etwa in Bretten und bis zu 3 Euro in Stuttgart.
Wer heute eine Kugel an der Eisdiele kauft, zieht aber gerne den Vergleich zu früher – Mitte der 80er Jahre kostete eine Kugel noch 30 Pfennig.
Preise mit Ukrainekrise gestiegen
Die Eiswerkstatt im Stuttgarter Westen hat für die Saison 2025 ihre Preise um 10 Cent auf 2,50 Euro pro Portion erhöht. „Wir haben es uns durchgerechnet und sind zu dem Schluss gekommen, dass die zehn Cent mehr relevant sind, um das Unternehmen so wirtschaftlich zu führen, dass es passt“, erklärt Julius Göttl, Mitbetreiber der Eiswerkstatt. Die Preise seien mit Beginn der Ukrainekrise gestiegen.
Die Preiserhöhung sei notwendig geworden, um gestiegene Kosten für Bio-Rohstoffe, Personal und Energie auszugleichen. Dem Kunden sei es wichtig, dass die Portionsgröße zum Preis passe. Und die Qualität sei wichtig. Göttl sieht die Zukunft der Eisbranche optimistisch. „Es ist wie bei den Tankstellen – egal wie hoch die Preise sind, die Leute werden immer ihr Eis essen.“
Strom, Arbeitszeit und Lebensmittelkosten beeinflussen Eispreis
Der Dachverband der italienischen Eisdielen in Deutschland Unitieis hält die jedes Jahr wiederkehrende Kritik an hohen Kugel-Preisen für ungerechtfertigt. Auf seiner Homepage schreibt der Verband, der Preis für eine Kugel sei keine willkürliche Entscheidung, die jeder Inhaber einer Eisdiele urplötzlich treffe. „Er errechnet sich aus den Betriebskosten, die zu Beginn der Saison kalkuliert werden.“
Eine Kugel in einer Eisdiele mit großer Terrasse und viel Personal im Zentrum von München koste mehr als eine Kugel in einer Eisdiele auf dem Land. Außerdem beeinflussten Grundkosten wie Miete, Personal, Versicherungen und Strom sehr stark den Preis. Hinzu kämen die Ausgaben für die guten Zutaten: Je höher deren Qualität, desto besser schmecke das Eis und desto höher eben auch der Preis.
Uniteis ist eine Vereinigung der italienischen Gelatieri in Deutschland. Sie hat rund 1.000 Mitglieder, die 2.200 Eisdielen in ganz Deutschland vertreten.