Badbetreiber unter Druck: Umfrage zeigt: Sanierungsstau bei Freibädern wächst

Marode Becken, Rutschen und Duschen: Viele Freibäder in Deutschland müssen dringend saniert werden. Ein Verband schlägt Alarm.

Viele Freibäder in Deutschland sehen laut einer Umfrage einen erheblichen Sanierungsbedarf und haben Probleme bei der Finanzierung. 38 Prozent der Betreiber gaben demnach an, ihr Bad müsse in den nächsten fünf Jahren umfassend saniert werden. Das sei ein Anstieg um drei Prozentpunkte gegenüber 2024. Das geht aus einer Befragung des Verbands kommunaler Unternehmen unter 113 Betreibern kommunaler Bäder hervor. 

Demnach stehen bei 35 Prozent der Befragten lediglich kleinere Reparaturen an. Mehr als jedes vierte Bad sei frisch saniert worden. „In Summe bestätigt sich damit der Trend, dass die Zahl der stark sanierungsbedürftigen Freibäder in Deutschland steigt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbands, Ingbert Liebing. „Sanierungen sind kein Luxus, sondern Voraussetzung dafür, dass unsere Bäder auch morgen noch für alle offenstehen.“

Steht genügend Geld für Reparaturen bereit?

Bevor Bäder überhaupt saniert werden können, muss die Finanzierung geklärt sein. Der Umfrage zufolge gaben 88 Prozent der Badbetreiber jedoch an, dass der Finanzbedarf hoch und die Fördermittel „unzureichend beziehungsweise unpassend“ seien. 79 Prozent beklagten gestiegenen Baukosten. „Zu wenig Fördermittel, gestiegene Baukosten und höhere Zinsen erschweren die Finanzierung von Sanierungsvorhaben“, sagte Liebing. 

Bereits zu Jahresbeginn hatte die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) vor der Schließung Hunderter öffentlicher Bäder gewarnt, sollten nicht umfassende Sanierungen vorgenommen werden. Der „Bäderatlas“ der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen listet bundesweit mehr als 6.000 Hallen- und Freibäder auf, darunter sind auch private Einrichtungen.

Was plant die Bundesregierung?

Für die Modernisierung und Sanierung von Sportstätten will die neue Bundesregierung mindestens eine Milliarde Euro bereitstellen. Davon könnten auch Bäder profitieren. Das sei der erste Schritt in die richtige Richtung, sagte Verbandschef Liebing. Wichtig sei, die Programme dauerhaft zu erhöhen. „Das würde helfen, Bäder als Angebot der kommunalen Daseinsvorsorge für Jung und Alt, in Stadt und Land, in armen und reichen Kommunen zu erhalten.“ 

Zuletzt hatte die Opposition im Bundestag vor den Folgen der Steuerpläne der Bundesregierung für die Kommunen gewarnt. Mit Blick auf die geplanten Milliarden-Steuerentlastungen für die Wirtschaft sagte Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch: „Das wird ganz vielen Kommunen in Deutschland das Genick brechen.“ Die Mindereinnahmen in Milliardenhöhe hätten Konsequenzen: Zum Beispiel müssten Schwimmbäder, Jugend- und Kultureinrichtungen schließen.

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