Satellitenbilder ausgewertet: Lage beim Waldbrand in der Gohrischheide weiter angespannt

In der Gohrischheide kämpfen weiter Hunderte Einsatzkräfte gegen den großen Waldbrand. Inzwischen gibt es neue Erkenntnisse zum Ausmaß des verheerenden Feuers.

Seit sechs Tagen brennen in der Gohrischheide an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg ausgedehnte Waldflächen – und die Situation bleibt weiter angespannt. Das teilte das Landratsamt Meißen nach einer Lagebesprechung am Sonntagmorgen mit. Die Evakuierung der zwei Ortschaften Heidehäuser und Jacobsthal Bahnhof bleibe bestehen. 

Weiter Hunderte Kräfte im Einsatz

Nach wie vor sind Hunderte Kräfte im Einsatz, um das Feuer einzudämmen. Aktuell seien es rund 555 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, der Bundeswehr, der Polizei und anderen Organisationen. 

Am Sonntag sollen ein Lösch- und ein Erkundungshubschrauber eingesetzt werden. Auch ein Wasserwerfer der Polizei sei weiterhin an den Löscharbeiten beteiligt. Zudem sollte am Mittag ein Löschzug speziell zur Vegetationsbrandbekämpfung aus Mansfeld-Südharz in Sachsen-Anhalt eintreffen, wie das Landratsamt mitteilte.

Die Gohrischheide liegt im nördlichen Sachsen. Wegen der jahrzehntelangen militärischen Nutzung des Gebietes ist die Arbeit für die Einsatzkräfte schwierig. Es besteht die Gefahr, dass Munition im Boden detoniert. Teilweise kann nur mit einem großen Sicherheitsabstand und aus Fahrzeugen heraus gelöscht werden. 

Das Feuer war am Dienstag ausgebrochen. Am Donnerstag wurde Katastrophenalarm für drei Gemeinden ausgerufen.

Etwa 2.100 Hektar verbrannte Fläche

Das Landratsamt geht mittlerweile davon aus, dass circa 2.100 Hektar verbrannt sind. Aufnahmen des Satelliten Copernicus lieferten neue Erkenntnisse zum Ausmaß des großen Brandes. Die Bilder wurden den Angaben zufolge am Samstagmorgen um 10.00 Uhr aufgenommen. 

Nach den Bildern beträgt die ermittelte Fläche 1.581 Hektar. Allerdings sei das Ergebnis vermutlich nicht vollumfänglich, hieß es vom Landratsamt weiter. Es könne sein, dass Flächen am Boden beschädigt seien, die Wipfel der Bäume im Satellitenbild aber noch Grün zu erkennen seien. Auch erschwerten Rauchschwaden die Erkennung. Es sei davon auszugehen, dass auch die Flächen im Kerngebiet der Gohrischheide verbrannt seien. Es werde deshalb von einer verbrannten Fläche von ca. 2.100 Hektar ausgegangen. Das entspricht etwa einem Zehntel der Fläche der Stadt Chemnitz.

Wieder höchste Waldbrandgefahr im Norden Sachsens

In den nördlichen Teilen von Sachsen – zu denen auch die Gohrischheide gehört – erreichte die Waldbrandgefahr am Wochenende wieder die höchste Warnstufe 5. Die Helfer und Einsatzkräfte hoffen auf Regen: Niederschläge sind für Montag und Dienstag vorhergesagt und könnten den Waldbrand eindämmen.

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