Bürgerentscheid: Juist stimmt gegen motorisierte Flugplatz-Anbindung

Nach dem Flug per Pferdekutsche oder Bimmelbahn in den Ort? Das sollten die Bürger der Insel Juist entscheiden.

Der Flugplatz der Nordseeinsel Juist wird nicht mit einer sogenannten Bimmelbahn angebunden. Das ist das Ergebnis eines Bürgerentscheids vom Sonntag, wie die Kurverwaltung mitteilte. Damit bleibt die selbst ernannte Pferdeinsel auch in Zukunft autofrei.

Konkret sollten die Bürgerinnen und Bürger darüber entscheiden, ob auf der bisher autofreien Insel künftig Fahrzeuge – gleich ob Verbrenner oder Stromer – für den Personentransport genutzt werden dürfen. Die Mehrheit sprach sich letztlich dagegen aus. Das Ergebnis entspreche einem Ratsbeschluss und sei zwei Jahre gültig, sagte Inselbürgermeister Tjark Goerges bereits vor der Entscheidung.

Damit braucht die Insel nun einen neuen Plan zur Anbindung ihres Flugplatzes, der rund vier Kilometer vom Stadtkern entfernt liegt. Derzeit ist er lediglich mit Leihfahrrädern sowie Fahrradrikschas mit Platz für vier Personen angebunden. Hintergrund des Bürgerentscheids war der Plan, den Flugplatz mit einer Wegebahn, auch Bimmelbahn genannt, zu verbinden. Dabei handelt es sich um einen auf der Straße fahrenden Zug wie es sie etwa in Nordsee-Ferienorten wie Cuxhaven gibt. 

Seitdem das Fuhrunternehmen HUF im vergangenen Herbst angekündigt hatte, Kutschfahrten einzustellen, da der Flugplatz an Bedeutung verliere, wird auf der Ferieninsel über dessen Anbindung diskutiert. Im April hatte eine Mehrheit der Mitglieder im Gemeinderat für die Anschaffung der Bimmelbahn gestimmt. 

Bürger sorgten sich um autofreie Insel

Doch die Bürger sorgten sich: Sollte eine motorisierte Bimmelbahn erst einmal fahren, könnten weitere motorisierte Fahrzeuge folgen. Etwa bei der Müllabfuhr, die bislang auch noch mit dem Pferdefuhrwerk abgewickelt wird. Neben Fahrrädern und Handkarren fahren auf Juist sonst nur Rettungsfahrzeuge und Fahrzeuge für den Inselschutz.

Unabhängig vom Bürgerentscheid ist und bleibe Juist eine Pferdeinsel, teilte die Kurverwaltung mit. Der Frachtverkehr mit Kutschen und Lastenfahrrädern sei durch einen Vertrag für zehn Jahre gesichert.

Neben einer derzeit ausgesetzten Flugverbindung ab Emden sowie gerade anlaufenden Flügen vom Küstenort Norddeich ist die Insel Juist auch per Fähre angebunden. Sowohl die kleineren Schnellbootfähren als auch die größere, aber langsamere Inselfähre legen ebenfalls von Norddeich ab.

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