Sie glauben, ein Scheich besitzt das größte Privatvermögen aller Könige? Oder Fürst Albert von Monaco? Womöglich Charles III.? Alles falsch: Ein anderer Royal hat die Nase vorn.
In der Welt der Monarchen geht Reichtum oft mit zurückhaltender Eleganz einher. Bei einem ist das aber so gar nicht der Fall: König Rama X. von Thailand, offizieller Titel: Maha Vajiralongkorn, ist nicht nur Oberhaupt seines Landes, sondern auch – ganz nebenbei – der reichste Monarch unseres Planeten. Und das darf und soll jeder sehen.
Gern zeigt sich der 73-Jährige in goldenen Turnschuhen, er besitzt eine beachtliche Flotte von Jets und ein Immobilienimperium, das selbst erfahrene Makler staunen lässt. Über 43 Milliarden Dollar soll sein Vermögen betragen. Damit hängt er die europäischen Royals locker ab. Und auch die meisten Oligarchen und Tech-Entrepreneure.
Monarch mit unglaublichem Reichtum
Und wie man solch ein Vermögen investiert? Rama X. hat da seine ganz eigene Antwort: 38 Privatjets, 52 Luxusboote und 17.000 Immobilien hat er angesammelt. Doch wer nun glaubt, der thailändische König habe sich bloß auf dem Erbe seines berühmten Vaters, des 2016 verstorbenen Königs Bhumibol, ausgeruht, irrt. Rama X. ist nicht bloß ein verwöhnter Thronfolger mit Hang zur Extravaganz – er ist auch ein Geschäftsmann mit Gespür für Rendite. Sein Vermögen ist nicht nur geerbt, sondern über Jahrzehnte beständig gewachsen.
Besonders die Mieteinnahmen aus seinem weitverzweigten Immobilienbesitz tragen zur königlichen Schatztruhe bei. Dazu kommen Investitionen in Schlüsselsektoren der thailändischen Wirtschaft. Telekommunikation und Energie stehen auf seiner Liste – Bereiche mit stabilem Wachstum. Rama X. versteht es, altehrwürdige Traditionen mit modernen Wirtschaftsstrategien zu verknüpfen.
Als König umstritten, als Geschäftsmann exzellent
Dabei war sein Weg an die Spitze alles andere als gewöhnlich. Als einziger Sohn von König Bhumibol und Königin Sirikit wurde er früh auf seine künftige Rolle vorbereitet. Eine militärische Ausbildung in Australien und Großbritannien, dazu Stationen im thailändischen Militär. Militärischer Drill gehörte von Anfang an zu seinem Alltag.
Die von der Armee geforderte Disziplin scheint in seinem Privatleben allerdings nur bedingt durchzuschlagen. Sein Hang zum Luxus – öffentlich zur Schau gestellt in knalligen und oft knappen Outfits, mit einem Faible für Protz – hat ihm immer wieder Kritik eingebracht. Gerade in einem Land wie Thailand, das tief verwurzelt ist in traditionellen Werten und einem beinahe spirituellen Königskult, wirken diese öffentlichen Inszenierungen wie ein Tabubruch. Speziell das Liebesleben von Rama X. sorgte immer wieder für Skandale: Eine seiner Ex-Frauen flüchtete 1996 nach Großbritannien und lebt dort mit vier seiner Kinder.
Der König ist inzwischen mit der vierten Frau verheiratet und hat zudem auch eine offizielle Konkubine (die er zwischenzeitlich wegen „illoyalen Verhaltens“ für ein Jahr inhaftieren ließ). Mit beiden Frauen – und einem weißen Pudel – verbringt er gern und oft Zeit in einer seiner Villen in Bayern.
Nicht nur deshalb, sondern vor allem wegen seines autoritären und erratischen Regierungsstils gab es in Thailand bereits mehrfach Demonstrationen gegen den König. Ungewöhnlich für ein Land, in dem die Monarchie traditionell ein extrem hohes Ansehen genießt.
Erfolgsgeheimnis des Monarchen
Bisher konnte aber kein Skandal, kein Protest an Rama X.‘ Stellung rütteln. Er ist nicht nur Symbol einer jahrhundertealten Monarchie und ein Playboy mit wenig Skrupeln, sondern auch Verkörperung eines modernen, kapitalistisch geprägten Selbstverständnisses. Ein König, der sich eher als CEO seiner eigenen Dynastie versteht denn als deren Repräsentant. Und zumindest die Finanzen offenbar bestens im Griff hat.