Jagd: Gut sechs Millionen Euro für erlegte Wildschweine gezahlt

Mehr als 92.000 Wildschweine wurden seit 2021 in Sachsen-Anhalt erlegt – auch um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Wie bewerten Jäger die Prämie?

Seit der Einführung der Abschussprämie für Wildschweine Anfang 2021 hat Sachsen-Anhalt gut sechs Millionen Euro ausgezahlt. Das Geld floss für insgesamt 92.923 erlegte Tiere, wie das Landesverwaltungsamt in Halle auf Anfrage mitteilte. Um einer Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) vorzubeugen, hatte der Landtag beschlossen, Jägern für den Abschuss von Wildschweinen eine Prämie zu zahlen. Bislang ist in Sachsen-Anhalt noch kein Fall der für Menschen ungefährlichen ASP bekannt. 

Die Afrikanische Schweinepest wurde im September 2020 erstmals in Deutschland nachgewiesen. Haus- und Wildschweine sterben fast immer, wenn sie sich mit dem Erreger infizieren. Wenn Nutztierbestände betroffen sind, entstehen große wirtschaftliche Schäden.

Wo in Sachsen-Anhalt besonders viele Wildschweine erlegt wurden

Die Jäger im Land haben zuletzt deutlich mehr Wildschweine erlegt. Im Jagdjahr 2024/25 waren es 34.335 Tiere, wie das Landesverwaltungsamt weiter mitteilte. Im Jagdjahr 2023/24 seien es 29.650 gewesen und in dem davor 26.527. Besonders viel Schwarzwild wurde zuletzt im Landkreis Wittenberg (4.864), im Landkreis Harz (4.453) und im Landkreis Anhalt-Bitterfeld (4.123) erlegt.

Sachsen-Anhalt zahlt die Abschussprämie auch weiterhin. Den Angaben zufolge sind für das laufende und das kommende Haushaltsjahr jeweils 1,35 Millionen Euro eingeplant.

Aus Sicht des Landesjagdverbands Sachsen-Anhalt funktioniert das System mit den Erlegungsprämien gut. Dass Bürokratie damit verbunden sei, könne nicht vermieden werden, es gehe ja um staatliche Mittel, sagte Oliver Thärig, der im Verband für das jagdliche Schießen zuständig ist. Die Jäger würden zwar ohnehin Wildschweine erlegen, um allzu große Schäden für die Landwirtschaft und den Forst abzuwenden – und auch wegen des Wildbrets. Der Aufwand sei allerdings auch groß. „Schwarzwild tritt bei Mond oder im Stockdunklen auf die Felder“, so Thärig. Die Jäger schlügen sich die Nächte um die Ohren. Zudem dürften sie seit einiger Zeit Nachtsichttechnik vor die Waffen bauen. Die koste ab 2.000 Euro aufwärts, so der Vertreter des Jagdverbands.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

wir-informieren-sie24.com © 2025

DE276860132 | Eichenstraße 34, 65933, Frankfurt am Main | +4969 94146668 | [email protected]

Datenschutzerklaerung|Datenschutzbestimmungen|Allgemeine Geschäftsbedingungen|Impressum