Tiere: Nach Tagen im Schwarzwald: Elch Erwin wieder im Wildpark

Tagelang sorgt Elch Erwin im Schwarzwald für Aufsehen. Experten haben ihn nun eingefangen. Klar ist auch, woher das große Tier stammt – einige Fragen sind aber noch ungeklärt.

Tagelang streifte er durch den Schwarzwald und sorgte für Aufsehen – nun haben Wildtierexperten Elch Erwin eingefangen. Das Tier wurde wohlbehalten in den Wildpark Pforzheim gebracht, wie die Stadt Pforzheim und das Landratsamt des Ortenaukreises mitteilten. Der Elch war vor Anfang Oktober erstmals gesichtet worden. Fotos und Hufabdrücke zeigten seitdem seinen Weg durch die Gemeinden Oberwolfach und Oberharmersbach.

Lange wurde gerätselt, inzwischen ist aber auch die Herkunft des Elchbullen geklärt: Das Tier stammt aus dem Wildpark der Goldstadt. Der Elch sei aber nicht ausgebrochen, wird Wildpark-Leiter Carsten Schwarz in einer Mitteilung zitiert. „Um Inzucht zu vermeiden, ist es in zoologischen Einrichtungen üblich, Tiere an andere Parks oder Zoos abzugeben.“ Das sei auch mit dem im Mai 2024 geborenen Elch, der aus einer Zwillingsgeburt stammt, geschehen.

Elchbulle sollte eigentlich in den Bayerischen Wald

Ein professionelles und spezialisiertes Tiertransportunternehmen sollte den Elch am 1. Oktober in ein Gehege im Bayerischen Wald überstellen. „Die Übergabe erfolgte dabei auch fachgerecht, wie in der Vergangenheit bei vielen Tiertransporten“, sagte Schwarz. Wie das Tier dann in den Schwarzwald gekommen sei und dort frei herumlaufen konnte, sei derzeit noch völlig unklar. Das soll nun zusammen mit den Behörden geklärt werden. 

Im Bayerischen Wald war unweit der tschechischen Grenze vor wenigen Wochen ein anderer Elch namens Emil gesichtet worden: Die österreichischen Behörden hatten ihn nahe dem deutsch-österreichisch-tschechischen Dreiländereck ausgesetzt, weil die Region dünn besiedelt ist und einen Rückzugsraum bietet.

Tierarzt hat Erwin mit Blasrohr betäubt 

Elche sind den Angaben nach mit einer Schulterhöhe von mehr als zwei Metern und bis zu 500 Kilogramm Gewicht die größte Hirschart der Welt. Die Identität des Tieres aus dem Ortenaukreis habe erst nach einigen Tagen geklärt werden können. Der Elch sei stressarm und tierschutzgerecht eingefangen worden, teilte der Wildtierbeauftragter des Ortenaukreises, Maximilian Lang, mit. Ein Tierarzt des Karlsruher Zoos habe den Bullen am Samstagabend mithilfe eines Blasrohrs betäubt. Im Anschluss sei er nach Pforzheim gebracht worden. 

Das Tier sei vor allem wegen der öffentlichen Sicherheit und des Tierschutzes eingefangen worden. „Ein freilaufender, an den Menschen gewöhnter Elch stellt insbesondere im Straßenverkehr ein relevantes Risiko dar“, sagte der Amtsleiter für Waldwirtschaft, Hans-Georg Pfüller. Den Transport überstand er gut. Im Pforzheimer Wildpark soll Erwin zunächst bleiben. „Sobald sicher war, dass es sich um unser Tier handelt, war klar, dass wir es wieder aufnehmen“, sagte Wildpark-Chef Schwarz. In vertrauter Umgebung könne sich der junge Elch nun erholen und wieder zur Ruhe kommen.

Wie Erwin zu seinem Namen kam

Ob Erwin im Wildpark weiterhin so heißen darf, war zunächst unklar. Seinen Namen hatte der Elch durch eine Online-Abstimmung des Landratsamts erhalten. Die Alternativen Orti, Otto und Eric fanden deutlich weniger Zuspruch bei den Nutzerinnen und Nutzern des Instagram-Accounts der Behörde.

Das Landratsamt hatte darum gebeten, einen Namen mit Bezug zum Land zu wählen. Der siegreiche Vorschlag könnte etwa an Erwin Teufel erinnern. Der 86-Jährige war von 1991 bis 2005 Ministerpräsident von Baden-Württemberg.

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