Seit November konnte der Verkehr nicht über die Brücke in Bad Schandau fließen. Nach einem Belastungstest gibt es nun wieder grünes Licht.
Die lange wegen Einsturzgefahr gesperrte Brücke in Bad Schandau kann wieder genutzt werden. Fünf Monate nach der Sperrung des Bauwerkes gebe es ab Donnerstagnachmittag grünes Licht, teilte Infrastrukturministerin Regina Kraushaar (CDU) nach der Kabinettssitzung mit. Es gibt allerdings eine Einschränkung. Der Verkehr ist auf Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen Gewicht beschränkt.
Kraushaar zeigte sich erleichtert. Bis Donnerstag seien noch einige Vorbereitungsarbeiten zu leisten. So müsse die Fahrbahn gereinigt werden. Die Gewichtsbegrenzung bedeute, dass die örtlichen Handwerker die Brücke wieder nutzen könnten.
„Die Region kann damit den allergrößten Teil der massiven Belastungen und Einschränkungen der letzten Monate hinter sich lassen. Das Alltagsleben der Menschen kann sich normalisieren und gerade die nun beginnende Tourismus-Saison mit den Osterfeiertagen wird wie in den Jahren zuvor unbeschwert möglich sein“, sagte Kraushaar.
Belastungstests bestätigten Tragfähigkeit der Brücke
Zuvor hatten Belastungstests neue Erkenntnisse zum Zustand der Brücke gebracht. In der Vorwoche war die Tragfähigkeit der Brücke mit einem Schwerlastmodul und Gewichten von bis zu 300 Tonnen geprüft worden. Über konkrete Ergebnisse soll an diesem Donnerstag informiert werden.
Die Elbbrücke in Bad Schandau war am 7. November überraschend aus Sicherheitsgründen für sämtlichen Verkehr gesperrt worden. Das hatte erhebliche Einschränkungen zur Folge, denn die nächste Brücke für den Straßenverkehr quert 20 Kilometer entfernt in Pirna die Elbe. Der Schiffsverkehr kann inzwischen wieder uneingeschränkt passieren.
Spannstahl wie in Carolabrücke verbaut
Vorausgegangen war eine Sonderprüfung nach dem Teileinsturz der Dresdner Carolabrücke am 11. September 2024. Bei beiden Bauwerken ist Henningsdorfer Spannstahl verbaut. Da die Brücke in Bad Schandau unmittelbar nach der Carolabrücke in ähnlicher Bauweise errichtet wurde, galt sie als ähnlich gefährdet für sogenannte Spannungsrisskorrosion, die in Dresden den Einsturz eines von drei Brückenzügen verursacht haben soll.
In Dresden wird unterdessen der Abriss der kompletten Brücke vorbereitet.