Nach dem Einsturz einer Disco in der Dominikanischen Republik glauben die Rettungskräfte nicht mehr an weitere Überlebende. Der Besitzer des Clubs äußert sich erstmals.
Die Zahl der Toten nach dem Unglück in einer Disco in der Dominikanischen Republik steigt weiter an. Der Katastrophenschutz beziffert die Zahl der Opfer mittlerweile auf 221. Weitere 189 Menschen seien nach dem Unglück aus den Trümmern gerettet und ins Krankenhaus gebracht worden.
In der Nacht zum Dienstag war das Dach des „Jet Set“-Nachtclubs in der Hauptstadt Santo Domingo eingestürzt. Was zu dem Unglück geführt hat, ist noch unklar. Erstmals hat sich der Besitzer des Clubs, Antonio Espaillat, zu Wort gemeldet. In einem Post auf Instagram verlieh er seiner Bestürzung Ausdruck und kündigte an, eng mit den Behörden zusammenarbeiten zu wollen.
Dominikanische Republik: Disco-Besitzer drückt seinen Schmerz aus
„Es gibt nicht genug Worte, um den Schmerz auszudrücken, den dieses Ereignis hervorruft“, sagte Espaillat in dem Video. „Was passiert ist, war für alle verheerend.“ An die Familien der Opfer gerichtet erklärte er: „Wir möchten, dass Sie wissen, dass wir bei Ihnen sind und Ihre Trauer teilen.“ Espaillat hielt sich zu dem Zeitpunkt des Unglücks im Ausland auf.
Der Nachtclub-Besitzer bedankte sich zudem bei Präsident Luis Abinader für seinen Besuch am Unglücksort. Das sei „eine klare Geste der Solidarität“ gewesen. Abinader hat eine dreitägige Staatstrauer in der Dominikanischen Republik angeordnet.
Rettungskräfte suchen nach Leichen
Die Einsatzkräfte vor Ort suchten weiter nach Verschütteten. Die Hoffnung, weitere Überlebende zu retten, haben sie allerdings aufgegeben. „Alle sinnvollen Möglichkeiten, mehr Überlebende zu finden“, seien ausgeschöpft, erklärten die Behörden. Der Schwerpunkt des Einsatzes liege nun nicht mehr auf der Rettung von Überlebenden, sondern auf der Bergung von Leichen, teilte der Katastrophenschutz mit. „Wir lassen niemanden zurück“, erklärte der Leiter des Katastrophenschutzes, Juan Manuel Méndez.
Während eines Konzerts des populären Merengue-Sängers Rubby Pérez stürzte ein Teil des Dachs auf die Feiernden. Bei dem Unglück kam auch Pérez selbst ums Leben. Unter den Opfern waren auch die ehemaligen Baseball-Profis Octavio Dotel und Tony Blanco, die unter anderem in der nordamerikanischen Profiliga Major League Baseball (MLB) spielten.
Quellen: Jet Set Club auf Instagram, „Dominican Today“, Nachrichtenagenturen DPA und AFP